2019: Algorithmen, Daten und Ethik.

Abstract

Die informationstechnischen Realisierungen von Algorithmen sind längst in alle Lebensbereiche des modernen Menschen vorgedrungen. Algorithmen werden als Allheilmittel angepriesen oder alsschuldige der „Digitalen Unmündigkeit“ gesehen. Zunächst werden wir Algorithmen ganz ohne Digitaltechnik betrachten, also auf bestimmte Arten von Texten eingehen, die auf den menschlichen Geist eine Art Zwang ausüben, die so genannten Paper Machine Codes. Die Betrachtungen zur Ethik der Algorithmen wird mit einer ethischen Betrachtung der (Eingabe-)Daten verbunden, besonderes Augenmerk liegt auf der Signatur einer Person. Es folgen dann Ausführungen zu Geistesmaschinen und nutzlosen Maschinen, um mit einem Ausblick auf die Bedingungen zur Möglichkeit der Mündigkeit im Zeitalter der Internet of Things zu schließen.

Publication
In: Bendel O. (Hrsg.) Handbuch Maschinenethik. Springer VS, Wiesbaden, 2019. Seiten 119-144.
Date

Ein Beitrag zur Papiermaschinenethik

Algorithmus. Allein das Wort erzeugt eine mystische Aura und sorgt für Aufmerksamkeit. Von Algorithmen, die über Wohl und Wehe einer Person entscheiden, ist die Rede. Dabei wird der Algorithmenbegriff arg gedehnt, Informatiker, Philosophen oder Mathematiker verstehen etwas ganz anderes darunter als das Feuilleton. Dennoch, allein die breite wissenschaftliche Debatte über eine Ethik der Algorithmen zeigt, dass es sich hierbei um etwas Spezielles handelt, und diese differentia specifica soll in diesem Beitrag herausgearbeitet werden.